Wir haben uns jahrelang geldfrei gegen die Lebensmittelverschwendung eingesetzt. Alles begann als Raphael Fellmer 2009 erfuhr, dass die Hälfte aller Lebensmittel in Europa verschwendet werden, so wurde er zum Mülltaucher. 2010 begann er seinen 5 ½ jährigen Geldstreik, um Bewusstsein für die Lebensmittelverschwendung zu schaffen. Seit 2011, als Raphael die Lebensmittelretter:innen-Bewegung (später foodsharing) gegründet hat, haben er und Martin Schott an der Mission gearbeitet, die Lebensmittelverschwendung nachhaltig zu reduzieren. Diese Zeit war eine ganz besondere und wir sind unglaublich stolz auf das, was die foodsharing-Bewegung mit mittlerweile über 100.000 Ehrenamtlichen auf die Beine gestellt und an gesellschaftlicher Wirkung erzielt hat. Nach ein paar Jahren hatte sich foodsharing gut etabliert und das Modell, dass freiwillige Menschen kistenweise überschüssige Lebensmittel von Supermärkten, Bäckereien, Restaurants etc. abholen, funktionierte auch im großem Maßstab gut. Jedoch würde es so mindestens 180 Jahre dauern, bis wir die Lebensmittelverschwendung in Deutschland um 50% reduziert haben. Wir als Menschheit haben aber nicht mehr so viel Zeit. Es ist notwendig, dass in großen Schritten gehandelt wird.
Wir leben in einem Wirtschaftssystem, dem Kapitalismus, welches die Verwendung unserer Ressourcen und Waren maßgeblich steuert. Es hat einen enormen Einfluss darauf, wie wir Menschen unsere Zeit nutzen und bestimmt somit zu einem großen Teil darüber, welchen Job oder welche ehrenamtliche Tätigkeit wir ausüben können. Vieles ist abhängig von Geld und finanziellen Mitteln. Den meisten Menschen ist es nicht möglich, ein Leben ohne Geld zu führen. Anders gesagt: Außerhalb dieses Systems zu wirken hat seine Grenzen, weil die meisten Menschen Geld verdienen müssen. Zudem sind Waren und Dienstleistungen für die Umsetzung einer großen Mission auf Spenden- oder ehrenamtlicher Basis nur begrenzt erhältlich. Jedoch bedeutet dies nicht, dass in dem vorherrschenden System, in dem wir leben, keine Veränderung möglich ist! Unser Ziel ist es, innerhalb dieses Wirtschaftssystems ein funktionierendes Geschäftsmodell aufzubauen und zu etablieren, welches unsere Mission vorantreibt. Somit sind wir unabhängig von Spenden und Wohltätigkeit. Wir können aufzeigen, dass Lebensmittelverschwendung vermeidbar ist und somit einen Weg in eine enkeltaugliche Zukunft beschreiten.
Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir die Situation in der die Welt, das Klima und die Ressourcenverschwendung ist, als viel zu brisant und dramatisch ansehen, um auf diese Möglichkeit des Impact Unternehmertums verzichten zu können. Wir brauchen so schnell wie möglich die maximale Power, um einen positiven Impact auf dieser Welt zu erzielen. Das heißt in unserem Fall Lebensmittel vor der Verschwendung zu retten und dadurch das Thema durch Presse usw. auf die Agenda der öffentlichen Wahrnehmung von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zu setzen. Wenn wir “Welt besser machen” nur als Ehrenamts- bzw. Hobbyprojekte sehen, werden wir es nicht schaffen. Wir müssen das System nutzen, um das System zu ändern. Das heißt, dass alle Menschen und Fonds die in der ein oder anderen Form an Impact Unternehmen beteiligt sind, damit auch eines Tages Geld verdienen müssen. Dadurch können noch mehr Startups unterstützt werden. Geld ist lediglich ein Mittel zum Zweck. Es liegt in unserer Hand, was wir daraus machen und für was wir es verwenden. Wir wollen es für eine lebenswerte Zukunft auf diesem Planeten einsetzen.
Um diese Gedanken und Werte auch fix zu implementieren, haben Raphael und Martin beschlossen, dass 80% der von SIRPLUS erzielten Gewinne an soziale und nachhaltige Projekte, Firmen und Organisationen geht. Dazu müssen diese Gewinne jedoch erst erbracht werden. Auch bis dahin ist es noch ein langer und herausfordernder Weg. Es sei zudem gesagt, dass finanzielle Überschüsse erstmal wieder direkt in SIRPLUS investiert werden müssen, damit wir weiter wachsen können. Wir wollen einen ausschlaggebenden Einfluss erreichen, um diesen dafür zu nutzen, den Berg an verschwendeten Lebensmitteln weiter schrumpfen zu lassen. Bis jetzt haben wir ihn lediglich angekratzt.
Kommentare
0 Kommentare
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen.