Einige von Euch Fragen sich, ob eine Organisation wie SIRPLUS die Überproduktion ankurbelt. Dafür ist es wichtig, die Stufen der Verwertungshierarchie zu verstehen. An aller erste Stelle muss immer die Reduktion von Überschüssen stehen. Das bedeutet, dass bei Produzent:innen, Händler:innen und Landwirt:innen an erster Stelle Überschüsse reduziert werden müssen. An zweiter Stelle steht die Umverteilung, dort setzen wir und alle Lebensmittel rettenden Initiativen an. Wir versuchen die Überschüsse zu retten, die entstanden sind, weil die Systeme noch nicht perfekt sind. In einem reibungslosen System bräuchte es uns nicht. Auf dem Weg zu diesem System sind wir aber eine Möglichkeit um Lebensmittel wertzuschätzen, die bereits produziert wurden.
Um keine Anreize für Überproduktion bzw. die Entwicklung von Zweitabsatzmärkten zu schaffen, zahlen wir zudem nur einen geringen symbolischen Betrag (Obolus) für unsere Lebensmittel an unsere Lieferant:innen. Hinzu kommt, dass wir die Lebensmittel oft ohnehin nicht direkt bei den Hersteller:innen, sondern im Zwischenhandel oder bei Logistiker:innen abnehmen. Wir haben uns dafür entschieden, den Weg zu gehen, im Hier und Jetzt zu handeln, indem wir wertvolle Ressourcen retten, wo es nur geht. Angesichts der Klimakrise empfinden wir das Problem der Lebensmittelverschwendung einfach als zu akut. Wir sehen uns insgesamt eher als Zwischenlösung auf dem Weg zu einer Welt ohne Überproduktion. Durch unsere Bildungsarbeit wollen wir den Impact des Lebensmittelrettens zusätzlich zur tatsächlichen Ressourceneinsparung verstärken. Wir wollen Aufmerksamkeit für das Thema schaffen und so zu einem Umdenken bei den Konsument:innen, aber auch in der Politik und im Handel beitragen.
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