Alle Schreibweisen, die die Binarität von Geschlecht aufbrechen, sind sinnvoll. Screenreader lesen das Sternchen immer mit vor (“Polizist STERN innen”), den Doppelpunkt aber nicht immer. Es gibt aktuell keine Schreibweise zur geschlechtergerechten Sprache, die vonseiten des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands empfohlen wird und die von Betroffenen als barrierefrei beurteilt wird.
Aus Sicht von Betroffenen ist ein einheitliches “Zeichen” besser für sehbeeinträchtigte Personen, sonst entsteht Verwirrung. Außerdem ist es sinnvoll generell auf Einfachheit bei der Seiten-Gestaltung zu achten. Der Doppelpunkt wird aber wie der Unterstrich und das Binnen-I durchaus als glottaler Plosiv gesprochen und eignet sich, um die Komplexität von Geschlecht sichtbar zu machen.
Es gibt keine perfekte Lösung. Der Barrierefreiheit nutzt es aber nicht, wenn Stile vermischt werden. Daher ist es besser sich auf einen Stil festzulegen und diesen dann einheitlich anzuwenden. Viel wichtiger wären Angebote in Leichter Sprache. Wo es möglich ist, versuchen wir das Gendern zu vermeiden und stattdessen auf geschlechtsneutrale Formen zurückgreifen. Für Businesswebseiten ist es nicht empfehlenswert, Schreibweisen zu verwenden, die den Lesefluss stören. Dies ist auch nicht im Sinne von Personen, die Screenreader verwenden, um sich Inhalte von Webseiten zu erschließen.
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